Humanoid

Erweiterte Realität? Hört sich doch sehr esoterisch an. Hinter dem Begriff verbirgt sich jedoch etwas ganz anderes als Esoterik.

Bei der Augmented Reality, kurz AR, geht es darum, die reale Welt mit digitalen Inhalten anzureichern. In Echtzeit. Was man sich darunter vorstellen kann?

Ein ganz simples Beispiel für AR ist das Einblenden von Entfernungen bei Freistössen bei einer Fussball-Übertragung, beispielsweise mithilfe einer Linie. Wirklich interessant wird’s aber, wenn AR mit Gadgets wie Smartphones genutzt wird: Da gibt es Softwares, die sich der Kamerafunktion und der GPS-Ortung des Handys bedienen und die durch die Kamera sichtbare Umgebung mit digitalen Inhalten überlagern. Dabei schaltet der Nutzer die Handykamera ein und hält sie auf seine Umgebung. Durch die GPS-Ortung weiss die Software genau, wo sich der Nutzer momentan befindet und kann dann, wenn der Nutzer seine Kamera beispielsweise auf ein Restaurant hält, dieses als solches erkennen und bezeichnen. Natürlich ist die angezeigte Information noch viel umfangreicher: Das geht von Restaurant-Bewertungen, die im Internet gemacht wurden, über Wikipedia-Artikel bis zu den genauen Öffnungszeiten. Kurz gesagt bereitet die Software jegliche im Internet gespeicherten und scheinbar nützlichen Daten auf und zeigt sie passend zum Standort an. Das Smartphone wird so quasi ein Fenster zu einer anderen Welt. Ganz schön raffiniert.

Wie das genau funktioniert, erklärt AR-Experte Jan Schlink gegenüber Galileo:

„Augmented Reality, beispielsweise auf einem Smartphone, funktioniert so, dass das Smartphone einen GPS-Sensor hat, einen Kompass und eine Internetverbindung. Und mit diesen drei Komponenten wissen wir, wo die Person ist und können ihr eben in das Kamerabild des Smartphones die Dinge einblenden oder eben integrieren, die sie in dem Moment an dem Platz interessiert.“

Meiner Meinung nach ist AR ein sehr schönes Beispiel dafür, wie man verfügbare Daten zusammenstellen kann, sodass ein Mehrwert für den Nutzer entsteht. Daten werden aufbereitet, sinnvoll verknüpft und meistens visuell eingeblendet. AR ist sehr zeitsparend beim Gebrauch: Wichtige Infos sind sofort „da“ und müssen nicht erst noch mühsam recherchiert werden. Auch Programmierer beschäftigen sich vermehrt mit Augmented Reality: Neu entwickelte Gadgets wie beispielsweise Google Glass nutzen ebendiese Technologie. Der Miniaturcomputer, der auf einem Brillenträger montiert ist, liefert digitale Inhalte und verknüpft sie mit dem aufgenommenen Bild der Blickrichtung des Nutzers. Wo hier wohl die Reise noch hingeht? Zuletzt wird uns noch ein kleiner Chip ins Auge implantiert, sodass unsere Realität permanent eine erweiterte ist. Selber denken ist eh doof.